Früherkennung rettet Leben
Nach Angaben der WHO ist Darmkrebs weltweit die dritthäufigste Krebsart und die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache. Das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, nimmt mit dem Alter zu. Die Inzidenz könnte jedoch durch Vorsorgeuntersuchungen und eine angemessene Früherkennung (die in Ländern mit hohem Einkommen bereits relativ gut etabliert ist) verringert werden. Leider nehmen die Fälle von Darmkrebs im Frühstadium, d. h. das Auftreten von Darmkrebs vor dem 50. Lebensjahr, dramatisch zu (ca. 10 % aller neu diagnostizierten Fälle). Es wird erwartet, dass sich die Fälle bis 2030 mehr als verdoppeln werden. Und obwohl der genetische Hintergrund in diesen Fällen eine größere Rolle spielt (20 %) als bei später auftretendem Darmkrebs, scheint ein ungesunder Lebensstil auch bei dieser Krebsform eine entscheidende Rolle zu spielen. Obwohl die genauen Ursachen für Darmkrebs nicht eindeutig geklärt sind, zeigen Studien, dass mehr als die Hälfte aller Fälle durch einen gesünderen Lebensstil verhindert werden könnten. Die Vorbeugung liegt also ganz in unseren eigenen Händen (1, 2, 3, 4).
Die Symptome kennen
Jede Veränderung im Bereich der Verdauung und des Stuhls sollte ernst genommen werden!
In den frühen Stadien von Darmkrebs haben die Betroffenen meist keine Symptome. Später können
* Verdauungsprobleme
* abwechselnd Durchfall und Verstopfung
* Bauchschmerzen
* Blähungen
* Blut im Stuhl
* Müdigkeit verbunden mit niedrigen Eisenwerten
* Gewichtsverlust ohne erkennbaren Grund auftreten (2, 5).
Praktischer Tipp:
Wenn du in den letzten 3 Wochen Blut im Stuhl hattest oder sich dein Stuhl anderweitig verändert hat, vereinbare einen Termin mit deiner/m Ärztin/Arzt!
Worauf sollte ich achten und was kann ich selbst tun?
Wie bereits erwähnt, spielt das Alter als Risikofaktor eine Rolle. Darüber hinaus erhöhen genetische Veranlagungen (z.B. Lynch-Syndrom) und Vorerkrankungen (z.B. andere Krebserkrankungen, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Darmpolypen) das Risiko, zu erkranken. Es gibt aber auch zahlreiche Faktoren, die verändert oder vermieden werden können:
* westliche Ernährung (stark verarbeitete Lebensmittel, viel Fleisch, wenig Obst und Gemüse - insgesamt reich an Zucker und gesättigten Fetten sowie tierischem Eiweiß, aber arm an Ballaststoffen, Vitaminen und Mikronährstoffen)
* Bewegungsmangel oder eine überwiegend sitzende Lebensweise
* Übergewicht oder Fettleibigkeit
* Zigarettenrauchen
* übermäßiger Alkoholkonsum (3, 6).
Und welche Rolle spielt das Mikrobiom meines Darms?
Das Darmmikrobiom spielt im Zusammenhang mit Darmkrebs eine wichtige Rolle, sowohl bei dessen Entstehung als auch bei Diagnose und Therapie. Wie könnte es anders sein - direkt vor Ort und darüber hinaus über verschiedene Achsen mit dem gesamten Körper in enger Kommunikation.
Die Stoffwechselprodukte des Darmmikrobioms können sowohl eine schützende als auch eine schädigende Rolle spielen, je nachdem, wie gut das Darmmikrobiom ausgeglichen und die Darmschleimhaut intakt ist. Wenn das Darmmikrobiom aus dem Gleichgewicht gerät (Dysbiose), kann dies zu Entzündungen und der Bildung von Karzinogenen führen. Teile der Darmschleimhaut können sich verdicken und Polypen bilden, die sich mit der Zeit verändern können. Außerdem kann ein Ungleichgewicht im Darmmikrobiom das Fortschreiten von Darmkrebs fördern. Darmkrebs entwickelt sich nicht über Nacht, sondern über Jahre hinweg. Trotzdem sollte man keine Zeit verlieren (4, 7).
2 Fliegen mit einer Klappe
Die oben erwähnten Risikofaktoren erhöhen nicht nur die Wahrscheinlichkeit, an Darmkrebs zu erkranken, sondern auch das Risiko einer Dysbiose des Darmmikrobioms.
Ein Lebensstil mit ausgewogener, frischer, pflanzlicher Ernährung, die reich an Ballaststoffen und Ω-3-Fettsäuren ist, regelmäßiger Bewegung, Verzicht auf Rauchen und nur mäßigem Alkoholkonsum lohnt sich auf jeden Fall - zur Unterstützung des Darmmikrobioms und zur Verringerung des Risikos, an Darmkrebs zu erkranken.
Um optimal zu funktionieren und uns bei unseren täglichen Herausforderungen wirksam zu unterstützen, braucht unser Darmmikrobiom auch Ruhe und Entspannung in Form von gutem Schlaf, Entspannungstechniken und Stressmanagement (8, 9).
"Die Nahrung sei deine Medizin und die Medizin sei deine Nahrung" (Hippokrates)
Und mit den Worten von Dame Deborah James, die eine unglaubliche Persönlichkeit war, die so viele Menschen inspiriert und mit ihrer Bowelbabefund-Initiative unzähligen Menschen geholfen hat:
"find a life worth enjoying; take risks; love deeply; have no regrets; and always, always have rebellious hope. And finally, check your poo - it might just save your life." "Finde ein Leben, das es wert ist, genossen zu werden; gehe Risiken ein; liebe tief; bereue nichts; und habe immer, immer eine rebellische Hoffnung. Und schließlich, überprüfe deinen Stuhl - es könnte dir das Leben retten."
Gutmore ersetzt keinen Arztbesuch und bietet keinen Test auf okkultes Blut im Stuhl an.
Aber du kannst dein Darmmikrobiom bei uns analysieren lassen. Und wir können auch gemeinsam daran arbeiten, deinen Lebensstil so anzupassen, dass er dein Darmmikrobiom positiv beeinflusst und dich bei deinen täglichen Herausforderungen optimal unterstützt.
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Referenzen
(1) Spaander, M. C. W. et al. (2023): Young-onset colorectal cancer, in: Nature Reviews Disease Primers 9, 21. https://doi.org/10.1038/s41572-023-00432-7
(2) WHO (2023): Kolorektales Karzinom https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/colorectal-cancer
(3) Sedlak, J. C. et al. (2023): Metabolism and Colorectal Cancer, in: Annual Review of Pathology: Mechanisms of Disease 18: 467-492.
(4) Sinicrope, F. A. (2022): Increasing Incidence of Early-Onset Colorectal Cancer, in: The New England Journal of Medicine 386: 1547-1558.
(5) Hamilton, W., Bailey, S. E. R. (2023): Colorectal cancer in symptomatic patients: How to improve the diagnostic pathway, in: Best Practice & Research Klinische Gastroenterologie 66 https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1521691823000227.
(6) Lewandowska, A. et al. (2022): Risk Factors for the Diagnosis of Colorectal Cancer, in: Cancer Control 29:1-15. https://doi: 10.1177/10732748211056692.
(7) Liu, Y. et al. (2023): Gut Microbiome in Colorectal Cancer: Clinical Diagnosis and Treatment, in: Genomics Proteomics Bioinformatics 21: 84-96.
(8) Zheng, Y. et al. (2022): Let food by thy medicine: the role of diet in colorectal cancer: a narrative review, in: Journal of Gastrointestinal Oncology 13(4): 2020-2032.
(9) Baena R., Salinas P. (2015): Diet and colorectal cancer, in: Maturitas 80(3): 258-264.